- Immissionsschäden
- Immissionsschäden,die in der belebten und unbelebten Natur an Menschen, Tieren, Pflanzen oder Gebäuden auftretenden Schäden oder Krankheiten, hervorgerufen durch die Immission gasförmiger, flüssiger oder als Stäube und Aerosole auftretender Schadstoffe. Akute Schäden können schon bei einmaligem Überschreiten von Grenzwerten (Immissionswerte) auftreten, so z. B. Gesundheitsschäden durch Smog, Strahlenschäden, Fischsterben, Vergiftungserscheinungen in der Natur und beim Menschen oder Gehörschäden. Chronische Schäden treten unter Umständen bereits bei der Immission schädlicher Stoffe in vergleichsweise geringer Konzentration, oft aber verstärkt durch die Summenwirkung mehrerer gleichzeitig emittierender Schadstoffe auf (Waldsterben, Zunahme der Allergiekrankheiten u. a.). So greifen Gase, wie das Schwefeldioxid, die Blätter und Nadeln der Bäume an, indem sie die Spaltöffnungen lähmen und dadurch die Fähigkeit der Bäume beeinträchtigen, ihren Wasserhaushalt zu regulieren. Damit erhöht sich die Anfälligkeit gegenüber der Trockenheit, außerdem setzt Schwefeldioxid die Frostresistenz herab. Saurer Regen beziehungsweise die im Niederschlag gelösten Luftschadstoffe waschen Nährstoffe aus den Blättern und Nadeln aus, führen zur Bodenversauerung und zur Schädigung der Feinwurzeln und Mykorrhiza der Bäume. Der Schadstoffeintrag von Schwermetallen in Staub- oder Aerosolform oder durch übermäßige Anwendung von Düngemitteln und Pestiziden setzt die Aufnahmefähigkeit der Pflanzen gegenüber Nährstoffen herab und schädigt die Bodenorganismen unter Umständen so sehr, dass der organische Bestandsabfall nicht mehr vollständig abgebaut werden kann; es kommt zur Verminderung der Humusbildung im Boden. Allgemein zeigen sich chronische Immissionsschäden v. a. im Rückgang der Produktionsleistung von Biomasse, in der Verschlechterung der Böden, in der Anreicherung von Schadstoffen im Grundwasser und im Nährstoffkreislauf sowie in der Verarmung der Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen.
Universal-Lexikon. 2012.